Wer sich näher mit der Wesensgemäßen Bienenhaltung auseinander setzt und anwendet wird früher oder später aufhören ständig Rähmchen ziehen zu wollen. Aber wie soll ich denn meine Volker kontrollieren ? Wird manch einer jetzt denken. Wie wurde es denn gemacht als es noch keine Rähmchen gab ?
Es wurde ganz einfach das Flugloch beobachtet. Und manch einer hat seine Beobachtungen Nieder geschrieben. So auch Heinrich Storch, Fachlehrer für Bienenzucht und Imkermeister in Marburg (Lahn) in seinem Buch “Am Flugloch”.
Das buch ist in Tabellaricher Form und nach Monaten sortiert.
Für den Mai finden man zum Beispiel:
Beobachtung:
Der gewohnt starke Morgenschweiß im Flugloch lässt bei einzelnen Völkern merklich und oft ganz überraschend nach, ebenso der emsige Flug.Schlussfolgerung:
Das ist fast ausnahmslos ein Zeichen beginnender oder bereits eingetretener Not infolge einer Anzahl trachtloser Tage. Man erwägt oft nicht, dass der Tagesverbrauch eines brütenden Volkes im Mai meist noch größer ist als im Vormonat April. (Es ist sofort ausgiebig zu Füttern.)
Es ist also gut möglich die eigenen Beobachtungen mit denen im Buch zu vergleichen und somit herauszufinden wie es den Bienen geht. Man muss sich natürlich vor Augen halten das die Bienen das Buch nicht gelesen haben und sich manchmal anders benehmen. Hier hilft nur langjährige Erfahrung im beobachten der Bienen.
Im hinteren Teil des Buches wird auf die Bodeneinlage (Windel) eingegangen.
Beobachtung:
Auffallend starker Totenfall, in Einzelfällen fingerdicker Belag auf der Unterlage.Schlussfolgerung:
Stark krankheitsverdächtig für Nosema und Milbe oder das Volk ist ein Frühbrüter.
Wie man sehen kann ist die Windel nicht nur dafür da um Voroa Milben zu zählen. Sie enthält so viel mehr an Informationen, wenn man es richtig deuten kann.